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Kurzbeschreibung meines heutigen Interviewpartners:

Claus Vogt: Er verkörpert das moderne Unternehmertum der Neuzeit, und ist dabei weit weg vom Mainstream, mit dem Mut anders zu sein!

Claus versteht es auf eine ihm ganz eigene Art, unternehmerische Erfolgsfaktoren der Vergangenheit auf die heutige Zeit zu übertragen. Ein Handschlag und zu seinem Wort stehen, alte Attitüden, die früher selbstverständlich waren, gelten für ihn auch heute noch uneingeschränkt und verbindlich. Gleichzeitig bringt er beim Betreten eines Raumes einfach Sonnenschein mit hinein, weil so herrlich erfrischend, stets gut gelaunt und äußerst sympathisch auftretend.

Zu seinen Führungsprinzipien zählen Ehrlichkeit, Verlässlichkeit, Transparenz, die Kollegen frühzeitig abzuholen und zu informieren wenn Dinge oder  Strukturen verändert werden, um so von vorneherein Buschfunk, Missstimmung und Fehlinterpretationen zu vermeiden. Darf sich, glaube ich, heutzutage jeder glücklich schätzen, der das in seinem Unternehmen auch so erleben darf …!

Dazu und darüber hinaus gewährt er in diesem Interview einige interessante unternehmerische Einblicke, und da darf sich jeder gerne sein eigenes Bild machen und ggfs. die eine oder andere Inspiration aufschnappen.

Als Geschäftsführer des eigenen Familienunternehmens Intesia im Bereich des Facility Management, mittlerweile in 10 Ländern unterwegs, hat er schon mehr als genug zu tun, da jagt bereits ein Termin den anderen.  Aber wenn irgendwo etwas schief läuft, wo er glaubt positiven Einfluss darauf nehmen zu können, dann kann er nicht anders und muss die Ärmel mit hochkrempeln, insbesondere wenn es um sein geliebtes Gut den Fußball geht!

Denn sein Vater hatte ihm schon früh den Spruch „Besserwisser gibt es genügend auf dieser Welt, wir bräuchten mehr Bessermacher!“ mit auf seinen Lebensweg gegeben Und so verwundert es daher auch nicht, dass er den Verein „FC Play Fair“ für Integrität im Profifußball gründete.

Dieser Verein hat sich zum Ziel gesetzt immer wieder anhand konkreter Projekte öffentliche Diskussionen anzustoßen, in der Hoffnung, dass dann durch die Diskussion und die Wahrnehmung  in der Öffentlichkeit ein anderes Ergebnis entsteht, als es ohne eine solche Diskussion entstehen würde. Sie schreiben sich dabei auf die Fahne, sich für die gute Sache einzusetzen, wohlwissend, dass ihre Projekte nicht immer einen erfolgreichen Ausgang nehmen werden, zumindest in erster Instanz. Es brauch halt schon mitunter einen längeren Atem und vor allen Dingen auch viel Energie, wenn man für eine gute Sache unterwegs ist… Und so wird ihm auch immer wieder schon mal die Frage gestellt: „Herr Vogt, all die Zeit, Energie und auch Geld, was sie da alles hineinstecken, oft auch nicht mit dem erhofften Erfolg verbunden, und dies dann alles auch noch ehrenamtlich. Warum bitteschön machen Sie das?“ Und seine Antwort darauf ist so einfach wie berührend gleichermaßen: „Na ja …, weil es Sinn macht!“

So wurde 2017 beispielsweise über einen 10 minütigen Fragebogen bundesweit eine Situationsanalyse zusammen mit dem Kicker unter 20.000 Befragten durchgeführt. Dabei war u.a. ein Ergebnis, dass viele Fans der Meinung sind, dass es im Fußball nur noch darum geht, noch schneller noch mehr Geld zu verdienen und, dass der Fußball aufpassen muss, dass er sich nicht noch weiter von seiner Basis, nämlich seinen Fans entfernt.

Um das klar zustellen: Dabei geht es Claus und seinem Team überhaupt nicht darum, dass stattliche Gewinne im Profifußball erzielt werden, ganz und gar nicht! Aber es geht Ihnen darum, dass Verhältnismäßigkeit und auch Nachhaltigkeit im Sport wie auch in unserer Gesellschaft gewahrt bleiben. Nicht zuletzt mündet das in der Frage: Wem gehört der Fußball eigentlich? Den Organisationen, Konzernen, Geldgebern oder den Fans? Und genau diese Frage hat der FC Play Fair zum Anlass genommen, um beim UNESCO Weltkulturerbe einen Antrag für den Fußball als Fan-Kulturgut einzureichen. Auch wenn dies in der ersten Instanz abgelehnt wurde, werden sie beim FC Play Fair nicht aufgeben und es wieder und weiterhin versuchen.

Sie sprühen beim FC Play Fair unter seiner Ägide nur so vor Ideen und Tatendrang und haben so auch mal kurzerhand !!!eine eigene App entwickelt!!!, zur Kommunikation der Fußball-Fans untereinander, und das für alle 30.000 Fußballvereine in Deutschland. Alle Daten bleiben dabei in Europa  in einer europäischen Cloud völlig konform dem europäischen Datenschutzgesetz und das alles ohne Werbung und ohne kommerziellen Hintergedanken, wohl auch ein ziemlich einmaliges Projekt, chapeau!

Claus zieht in diesem Interview einige bemerkenswerte Parallelen zwischen dem Profifußball und der Wirtschaft bzw. zu seinem Unternehmen. Genauso zieht er da aber auch deutliche Trennlinien, klar umreißend welche Unarten aus dem Profifußball er in seinem Unternehmen gar nicht erst aufkommen lassen möchte. Immer höher, immer weiter um jeden Preis, das ist ganz sicher nicht sein Ding, womit er in der heutigen Zeit für sein Unternehmen fast schon ein Alleinstellungsmerkmal generiert. Auf den ersten Blick ist das für viele wahrscheinlich nur schwer nachzuvollziehen, wenn man aber seinen Ausführungen dazu in diesem Interview folgt, dann ist es gar nicht mehr so schwer …

Ein faszinierender Unternehmertyp, der so richtig in gar keine Schublade reinpasst, und das ist auch gut so! Obendrein ist er ein richtig toller Mensch, mit dem man sich gerne stundenlang austauscht und der hier reichlich Einblicke in seine Unternehmeransichten und Wertevorstellungen gewährt.

 

Profilvorstellung Interviewpartner

Name: Claus Vogt

Alter: 49

Geburtsort: Nürtingen (die Harald Schmidt Stadt ;))

Wohnort: Waldenbuch (zwischen Stuttgart und Tübingen)

Familienstand: Verheiratet

Kinder: 3 (20, 20 und 13 Jahre alt)

Berufsabschluss/ -Ausbildung: Maschinenbau und Umweltschutztechnik der Fachrichtung Verfahrenstechnik

Ausgeübter Beruf heute: Geschäftsführer der Intesia Group Holding GmbH (Facility Management)

Vorlieben, Hobbies: Familie, Kinder, Fußball, Skifahren, Golf, alles was Spaß macht mit lieben Menschen zusammen

„Es wäre schön, wenn es mir gelingt, die Welt jeden Tag ein bisschen besser zu machen …

(Claus Vogt)

NO-GO, was für ihn gar nicht geht: Anderen wissentlich und absichtlich Schaden zuzufügen!

 

Beruflicher Werdegang

Ausgebildet in den Bereichen Maschinenbau, Umweltschutztechnik der Fachrichtung Verfahrenstechnik hat er sich beruflich zunächst in der Corporate World bei diversen multinationalen Konzernen etabliert. Das ging so lange bis ihm dann der CFO seines letzten Arbeitgebers eröffnete, dass sich ihre Wege nun trennen müssten. Das traf ihn damals recht unerwartet und von sich aus wäre er auch nicht gegangen, weil ihm die Arbeit Spaß machte. Allerdings erschien es ihm alternativlos, sich dieser Entscheidung nicht zu beugen. Also kehrte der „verlorene Sohn“ dann ins in das eigene Familienunternehmen Intesia zurück und übernahm dort die Position des Geschäftsführers.

Diesen Schritt von einem Konzernunternehmen mit 200.000 Mitarbeitern zum eigenen Familienunternehmen mit 50-60 Mitarbeitern bezeichnet er rückblickend als seine größte berufliche Herausforderung. Wie er sagt, hat das schon einige Zeit bei ihm gebraucht, diesen Spagat im Kopf hinzukriegen; nämlich nicht mehr zu denken, dass die Ressourcen und das Geld endlos seien, und sich stattdessen auf die wichtigen Projekte zu fokussieren.

Etwas worauf er in diesem Kontext sehr stolz ist und dies auch zurecht sein darf, ist dass sie heute ein Fundament haben, mit dem sie gesund, selbstbestimmt und ohne Abhängigkeit von irgendwelchen Geldgebern oder Banken handeln und agieren können. Das haben sie sich in den letzten Jahren hart erarbeitet!

Schon die Tatsache, dass er seine „Angestellten“ als „Kollegen“ bezeichnet, sagt einiges über die Führungskultur dieses Unternehmertypen aus und wie er sein Unternehmen führt. Und so ist er heute „gottfroh“, dass niemand im Unternehmen kontrolliert werden muss, weil die Kollegen gut und gerne in allen Ländern arbeiten. Transparenz, Ehrlichkeit und Verlässlichkeit sind halt keine Einbahnstraßen und zahlen sich durchaus schon mal aus … 😉

Beim Kundenumgang legt er größten Wert auf Seriosität: Wenn er etwas nicht kann oder noch nie gemacht hat, dann sagt er es seinen Kunden und eiert nicht rum. Seine Kunden wiederum wissen die Seriosität eines Partners zu schätzen, auf den sie sich verlassen können, bei dem alles rechtssicher und korrekt abläuft, wenn es z. B. um die Einhaltung von Gesetzen in unterschiedlichen Ländern geht. Stichwort: Tariflöhne und Einhaltung von Mindestlöhnen …

Und ganz nebenbei steht er noch seit 2016 dem von ihm gegründeten Verein „FC Play Fair“ als Präsident vor, wo sie sich in zahlreichen Projekten für die gute Sache verschrieben haben. Und auch hier setzt er mit seinem Team seine mehr als honorige Wertevorstellungen um, so wie er es auch in vielen Teilen im eigenen Unternehmen praktiziert.

Ein überaus angenehmer Zeitgenosse, der aus meiner Sicht viele Facetten eines modernen Unternehmertums vereint, z. B. wert- und nachhaltige Geschäftsgebaren aus der Vergangenheit mit modernen Führungsprinzipien und den heute existierenden technischen Kommunikationsmitteln international in Einklang zu bringen.

Dieses Interview kann eine absolute Bereicherung darstellen, für alle diejenigen die genau hinhören und es verstehen, auch schon mal zwischen den Zeilen zu lesen! Viel Spaß beim Zuhören dieses überaus angenehmen Unternehmertypen! 🙂

 

Inhalte Podcastinterview Teil 1

Erfahren Sie in Teil 1 (26:34 Min.) dieses Interviews u.a. …

  • Details über die Idee und den Hintergrund zur Gründung des Vereins „FC Play Fair“
  • über das hehre Ziel des Antrags beim UNESCO Weltkulturerbe den Fußball als weltweites Kulturgut anzuerkennen
  • über die manchmal zweifelhafte Art der Berichterstattung rund um den Fußball durch die Medien
  • über die Ergebnisse der Situationsanalyse zum Profifußball in 2017 mit deutschlandweit 20.000 Befragten in Kooperation mit dem Kicker
  • mehr über die Fußball-App „UFFL“ mit 30.000 deutschen Fußballvereinen
  • mit welchen Unterscheidungsmerkmalen er sich gezielt vom Wettbewerb unterscheiden möchte (theoretisch übrigens auch übertragbar auf viele andere Unternehmen …!)
  • warum eine große Vertrauensbasis für ihn so wichtig ist in seinem Unternehmen
  • was für ihn der größte Spagat war beim Übergang vom Großkonzern zum kleinen Familienunternehmen
  • über seinen bisher größten beruflichen Erfolg
  • die aus seiner Sicht signifikantesten Veränderungen im Geschäftsleben über die letzten zwei bis drei Jahrzehnte
  • warum Ehrlichkeit, intern wie extern, für ihn so wichtig sind und zu seinem Erfolgsgeheimnis gehören
  • einen sehr weisen und ermutigenden Spruch seines Vaters …!

 

Weiterführende Links

Claus Vogt, Intesia Group Holding GmbH: https://intesia.com/

FC Play Fair: https://www.fcplayfair.org/

 

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