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Kurzbeschreibung meines heutigen Interviewpartners:

Bildquelle: Steffen Ewald, Wikipedia

„ER WAR EIN ENTHUSIASTISCHER SPORTLER MIT LEIB UND SEELE, UND HAT ALLE SPORTBETEILIGTEN FAIR UND KORREKT BEHANDELT.“

So oder so ähnlich würde sich Heribert Bruchhagen wünschen, dass die Leute über ihn reden. Und wer Teil 1 seines Interviews gehört hat, der wird sich dieser Aussage nur allzu gerne anschließen. Ready für Teil 2? Dann gibt es dazu noch eine GANZE GANZE MENGE MEHR – auch deutlich über den Sport hinaus – hier und jetzt in diesem Podcast zu hören! Wer sich die Zeit dafür nimmt, der darf sich auf einen extra Schub an Inspirationen und Horizonterweiterung freuen!

So zählt Heribert u.a. zu seinen Führungsprinzipien, dass er immer respektiert hat, kein Generalist zu sein. Er hatte immer Leute um sich herum gruppiert, die ihr Fach verstehen. Sobald ihm seine Mitarbeiter dann bewiesen hatten, dass sie ihr Metier verstehen und er Vertrauen gefasst hatte, dann hat er dort auch nur noch wenig eingegriffen. Also genau das Gegenteil von dem heute vielerorts praktizierten Mikromanagement. Er hat es verstanden, die Mitarbeiter der zweiten Führungsebene abzuholen und sich von ihnen erklären zu lassen, warum was sinnvoll ist, um darauf basierend abgewogene Entscheidungen zu treffen. Nur im Bereich Fußball – wen wundert´s ;)!? – da hat er immer stark seine Meinung vertreten. Gegen Ende seiner Karriere musste er dann aber nochmal etwas ganz Neues lernen, nämlich Kompetenzen abzugeben …! Auch wenn ihm das am Anfang an der ein oder anderen Stelle vielleicht nicht immer ganz so leicht gefallen ist, insbesondere im sportlichen Bereich. So lässt er deswegen aber trotzdem nicht den kleinsten Zweifel daran aufkommen, dass bei der Komplexität heutiger Bundesligavereinsstrukturen dafür eine absolute Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit besteht, und zwar im Sinne und zum Wohle aller Beteiligten!

Er schildert hier wie er im Laufe seiner Zeit immer mehr an Souveränität gewonnen hat, und warum das nicht nur wichtig für seinen Erfolg war, sondern ihm das im Verlauf der Jahre auch die nötige Gelassenheit gegeben hat, Dinge an sich abtropfen zu lassen. Beispiel gefällig? Die Frankfurter Rundschau hatte ihn 2 Jahre vor seinem Ende bei der Eintracht immer wieder als „lame duck“ bezeichnet. Mit 45 hätte ihn das, wie er sagt, noch auf die Palme gebracht, mit 65 hatte er dafür nur ein müdes Lächeln übrig. „Und vielleicht stimmte es ja sogar…“ ergänzt er sogar noch mit einem schelmischen Grinsen. 😉 „Lieber ein kleiner Herr, als ein großer Diener zu sein“, wie seine Frau ihn mal betitelte, das hat sich bei ihm über die Jahre dann doch sehr entspannt.

Es steht auch beispiellos für sich und für einen tollen Menschen, was er als seinen größten beruflichen Erfolg bezeichnet: Nämlich, dass er sehr vielen Spielern in ihrer Existenz, in ihrer Anlage des Geldes, in ihrer Reife, in ihrer Persönlichkeitsbildung zur Seite gestanden hat und ihnen geholfen hat, in eine bürgerliche Existenz zu kommen! Chapeau dafür!!!

Gespannt sein, darf man hier auch auf seine Erklärungen, warum Harald Norpoth (ehemaliger deutscher Mittel- und Langstreckenläufer), Otto Rehhagel und Angela Merkel zu den Menschen zählen, die ihn am nachhaltigsten beeindruckt haben.

Vielleicht gelingt es ja sogar auch dem einen oder anderen Zuhörer, die Art von Heribert´s ausgeübter Selbstmotivation auf sich zu übertragen? Während seiner Zeit in Frankfurt, morgens, am Main entlang auf dem Weg zur Arbeit, hat er sich nämlich immer wieder aufs Neue u.a. vor Augen geführt: „Meine Kinder sind in Ordnung, ich bin gesund!“ Und auf diese Weise hat er sich immer wieder erstmal morgens selbst motiviert! Denn genau die kleinen (und in Wirklichkeit sind diese dann doch die großen) Dinge im Leben, die für viele so selbstverständlich sind, sind die Dinge, die er am meisten schätzt und die für ihn Lebensqualität ausmachen. So genießt er es neben Joggen und Golfen, sich morgens auf der Straße beim Bäcker zu unterhalten oder auf dem Schützenfest alte Klassenkameraden wiederzutreffen. Das kleine Leben in Harsewinkel bedeutet für ihn Lebensqualität! Da spricht einer, der mit sich und der Welt im Reinen ist!

Schroff wird Heribert dann höchstens schon mal in einem Interview, wenn man ihm mit aggressiver Fragestellung begegnet. Wie er mit einem verschmitztem Lächeln preisgibt, geschieht das dann „um möglicherweise auszuweichen und es kommt ja beim Publikum immer gut an, wenn man einen Journalisten angreift. Das liebt das Publikum und damit hat man dann die unangenehme Fragestellung erstmal beiseitegeschoben.“ Die Klaviatur zu dieser Art der Interviewtaktik zu bespielen beherrscht er sicherlich auf eine sehr erfrischende Art wie kaum ein Zweiter …! 😉

Und genauso herrlich erfrischend authentisch schildert er hier u.a., wie er seinen neuen Lebensabschnitt – den verdienten Ruhestand – mit jeder Faser genießt. In dem Kontext noch ein Spruch von ihm, der geradezu zum Reflektieren einlädt: „Gesundheit ist das höchste Gut! Das Problem ist nur, wenn Du gesund bist, dann machst Du Dir das nicht immer wieder klar.“ Wie wahr!!!

 

Profilvorstellung Interviewpartner

Name: Heribert Bruchhagen

Alter: 70

Geburtsort: Düsseldorf

Wohnort: Harsewinkel

Familienstand: Verheiratet

Kinder: 2 Töchter (38 und 33 Jahre alt)

Berufsabschluss/ -Ausbildung: Gymnasiallehrer

Ausgeübter Beruf heute: Rentner

Vorlieben, Hobbies: Leichtathletik, Golf, an allen Bereichen des Sports hochgradig interessiert und ein bisschen auch an Politik

„Kein richtiges Motto, aber ich schaue mit großer Dankbarkeit rückwärts. Die Retrospektive ist für mich ein wesentlicher Motivationsfaktor!

(Heribert Bruchhagen)

NO-NO, was für ihn gar nicht geht: Keinen Respekt vor Andersdenkenden zu haben!

 

Beruflicher Werdegang

Auch wenn man sich verwundert und ein wenig amüsiert die Augen reiben darf, aber was glaubt man wohl war für Heribert Bruchhagen, einem der der Bundesliga äußerst erfolgreich seinen ganz eigenen Stempel aufgedrückt hat, rückblickend die größte Herausforderung in seiner beruflichen Karriere???

Es war das Bauen seines ABITURS! Das verrät er hier mit einem süffisanten Lächeln, aber trotzdem völlig im Ernst. Da hatte wohl damals jemand als Unter- und Oberprimaner doch ein wenig Blut und Wasser zu schwitzen … 😉 Aber auch das große Latinum konnte ihn nicht aufhalten, seinen Weg unbeirrt fortzusetzen!

Nach dem Abitur hatte Heribert dann Lehramt studiert, und dabei auch schon während seiner Studienzeit an Schulen unterrichtet. Mit der Fächerkombination Geographie und Sport hat er dann über 11 Jahre hinweg als Gymnasiallehrer in Gütersloh das Zepter geschwungen. Denn auch wenn er jung war – wie er von sich selber sagt – war er damals sehr autoritär, weil er einfach selbst noch so von seiner eigenen Schulzeit geprägt war. Bei ihm durfte nicht geredet und gestrickt werden, Disziplinprobleme waren bei ihm glatte Fehlanzeige … So räumt er zwar mit einem Zwinkern ein, dass er Zweifel hat, ob er jetzt der großartige Pädagoge war, aber den Lehrerberuf hat er auf jeden Fall gerne ausgeübt, weil er ihm einfach leicht gefallen ist.

Lehramt und Fußball war für ihn damals eine ideale Kombination, beides ließ sich gut miteinander verknüpfen, sowohl als Spieler wie auch später als Trainer. Wobei nicht unerwähnt bleiben darf, dass er als Trainer noch einen deutlich höheren Aufwand zu betreiben hatte wie zuvor als Spieler. Denn damals stellte ein Trainer in der dritten Liga eine absolute One-Man-Show dar! Da musste er auch noch die Spieler selbst verpflichten, da gab es keine Physios , keine Reha- oder Torwarttrainer, und doch war die Trainertätigkeit, diejenige die er am liebsten von allen mit Herz & Seele ausgeübt hat!

Und von der dritten Liga aus, ging es dann nach Schalke und später bekanntermaßen zu weiteren Bundesligastationen! Aber zu Schalke ging er, nicht ohne vorher seiner Pflichterfüllung an seinem Gymnasium nachgekommen zu sein! So hat er – als er damals im März den Vertrag bei Schalke unterschrieben hatte – seinen Abiturjahrgang noch zur Matura begleitet, bevor dann im Juni der Dienstantritt „auf Schalke“ erfolgte.

Heribert ist nun wirklich jemand, der mit Fug und Recht von sich behaupten darf, das Fußballgeschäft von der Pieke auf gelernt zu haben: Profi – Trainer – Funktionär! Wer an einer Horizonterweiterung der besonderen Art interessiert ist… FEEL WELCOME!

„Beklage nicht Dinge, die Du nicht ändern kannst!“ Dieses Statement und noch einiges mehr laden förmlich ein zu Selbstreflexion und Inspiration pur!

 

Inhalte Podcastinterview Teil 2

Erfahren Sie in Teil 2 (29:40 Min.) dieses Interviews u.a. …

  • eine Einsicht in seine Führungsprinzipien
  • wie sich die Handhabung von sogenannten „Autoritätsverlusten“ bei ihm mit zunehmendem Alter verändert hat
  • über seine ganz eigene Sicht der Dinge hinsichtlich seiner größten beruflichen Erfolge
  • warum und womit ihn Harald Norpoth, Otto Rehhagel und Angela Merkel nachhaltig beeindruckt haben
  • welchen Anteil sein kleines Dorf Harsewinkel an seiner Sozialkompetenz hat
  • über die erste und rückblickend auch die größte berufliche Herausforderung, sein ABITUR …!
  • seine inspirierende Sichtweise der Aussage: „Im Vergleich zu nichts ist wenig viel!“
  • wie sie dem Busfahrer von DJK Gütersloh einmal vorgegaukelt hatten, die Mannschaft sei ohne ihn zum Spiel gefahren … J
  • warum der Spruch „nur wer sich große Ziele setzt, kann auch große Ziele erreichen“ für ihn im Fußball in der Bundesliga einfach nur dumm ist!
  • wie schrecklich für ihn persönlich Abstiegskampf war, worum seine Gedanken dabei in erster Linie kreisten
  • was für ihn Lebensqualität darstellt
  • welchen Wunsch er für die Zukunft hat
  • wie überaus zufrieden er mit dem ist, was er momentan macht, nämlich seinen Ruhestand mit seiner Familie zu genießen!

 

Weiterführende Links

Heribert Bruchhagen: https://de.wikipedia.org/wiki/Heribert_Bruchhagen

 

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